Protestbrief aus dem Gefängnis

Die inhaftierte iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi hat ihre Verlegung von Teheran in das Gefängnis der Stadt Zandjan als “illegal” und den dortigen Umgang mit ihr als „langsamen Tod“ bezeichnet. Ihr offener Brief an den Teheraner Staatsanwalt wurde am 24. Juni auf dem Nachrichtenportal Kalameh veröffentlicht. In ihrem Schreiben weist die Menschenrechtsaktivistin den Staatsanwalt darauf hin, dass sie Einwohnerin von Teheran sei und zur Versorgung ihrer gesundheitlichen Probleme regelmäßig bei Spezialisten in der Hauptstadt Termine wahrnehmen müsse. Mohammadi leidet unter anderem an muskulären Lähmungen und kann ihre täglichen Verrichtungen nicht ohne Hilfe bewältigen. Die Menschenrechtsaktivistin war wegen “regimefeindlicher Propaganda” zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Sie war stellvertretende Leiterin des Zentrums für den Schutz der Menschenrechte, einer iranischen Nichtregierungsorganisation, die in Fällen von Menschenrechtsverletzungen unentgeltlich juristische Unterstützung leistete. Das Zentrum ist mittlerweile von der iranischen Regierung verboten worden.
Transparency for Iran
fh