Nahid Taghavi muss trotz gesundheitlicher Probleme ins Gefängnis zurück

Mariam Claren, die Tochter der iranisch-deutschen Staatsbürgerin Nahid Taghavi, hat am Donnerstag, den 29.2.2024, mitgeteilt, dass ihre Mutter am Tag zuvor ins Teheraner Evin-Gefängnis zurückkehren musste. Taghavi hatte sich seit dem 9. Januar in einem medizinisch begründeten Hafturlaub befunden und stand in dieser Zeit unter elektronischer Überwachung. Claren erklärte unter Verweis auf die physischen Problemen ihrer Mutter, dass die Islamische Republik Iran und ihr Justizsystem für alles verantwortlich seien, was ihrer Mutter zustoße.

Die heute 69-jährige Nahid Taghavi war im Oktober 2020 während eines Aufenthalts im Iran festgenommen und nach sieben Monaten Einzelhaft und Verhören vom Revolutionsgericht zu 10 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt worden. Amnesty International und ihre Tochter haben mehrmals auf Taghavis physische Probleme hingewiesen.

Claren bezeichnete die Rückführung ihrer Mutter ins Gefängnis als „willkürlich und unbegründet“ und schrieb auf X (ehemals Twitter), dass die medizinische Versorgung ihrer Mutter während des Hafturlaubs praktisch nicht möglich gewesen sei, da sie sich nur 1.000 Meter von ihrer Wohnung habe entfernen dürfen. Nach Angaben von Claren ist Nahid Taghavi auch von einer „schmerzhaften Augenkrankheit“ betroffen, die ärztliche Aufsicht erforderlich mache.

Bereits 2010 hatten die zwei internationalen Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Reporter Ohne Grenzen in einer gemeinsamen Erklärung ihre Besorgnis über die Gesundheitssituation politischer Gefangener im Iran zum Ausdruck gebracht und die Verweigerung medizinischer Behandlung für diese als „eine Form der Folter“ bezeichnet.

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