Aktivist*innen fordern medizinische Versorgung von inhaftiertem Menschenrechtler
151 Aktivist*innen und Angehörige fordern in einem offenen Brief die medizinische Versorgung des krebskranken politischen Gefangenen Arash Sadeghi. Laut Sadeghis Ehefrau verweigert die Staatsanwaltschaft dem Menschenrechtler trotz medizinischer Atteste die Behandlung.
Arash Sadeghi werde ein Jahr nach seiner Operation und zwei Jahre nach der Krebsdiagnose das Grundrecht auf fachmedizinische Versorgung vorenthalten, beklagen die Verfasser*innen eines offenen Briefs, den das Menschenrechtsnachrichtenportal Hrana am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Krankheit breite sich in seinem Körper aus; sein rechter Arm sei geschwollen und taub.
Die Staatsanwaltschaft genehmigten Sadeghi keine Haftpause, obwohl eine ärztliche Attestierung dafür vorliege, ergänzte die Schriftstellerin und Aktivistin Golrokh Ebrahimi Iraee am Mittwoch per Twitter. Die ehemalige politische Gefangene ist die Ehefrau des inhaftierten Sadeghi.
Amnesty International hatte im August der Sorge um das Leben des erkrankten Gefängnisinsassen kundgetan und seine medizinische Versorgung gefordert.
Arash Sadeghi wurde nach den umstrittenen iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 mehrmals inhaftiert. Das letzte Mal wurde er 2016 festgenommen und unter anderem wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“, „Beleidigung des geistlichen Führers“ und „Propaganda gegen das Regime“ zu neunzehn Jahren Haft verurteilt.
Er leidet an Krebs und soll nach der Operation alle vier Monate zu einer Strahlentherapie ins Krankenhaus. Seit einem Jahr wird ihm diese Therapie verweigert.