Massenverhaftungen von Frauen und Frauenrechtsaktivistinnen

Der iranische Sicherheitsapparat hat am Mittwoch eine Offensive gegen Frauen und feministische Aktivistinnen begonnen. Am 16. August wurden mindestens acht Frauen in der Provinz Gilan festgenommen. Sicherheitskräfte stürmten die Wohnungen von Aktivistinnen und Bürgerinnen in mindestens vier Städten und nahmen die Bewohnerinnen mit.

In der Metropole Rascht wurden die feministische Aktivistin Jelveh Javaheri, die Fotografin Matin Yazdani und die Frauenrechtsaktivistin Forough Saminia inhaftiert. Auch die Schwestern Zahra und Zohreh Dadras, die sich für Frauenrechte einsetzen, gehören zu den Inhaftierten in der Großstadt.

In der Nachbarstadt Anzali wurde die Dichterin Yasamin Yashdari verhaftet. In Fooman, einer anderen Stadt der Provinz, nahmen die Sicherheitskräfte Negin Rezaee fest. Auch sie ist in der feministischen Szene aktiv. In Lahijan im Osten der Provinz wurde die Grafikerin Shiva Shahsiah verhaftet.

Bei allen Verhaftungen wurden die Wohnungen der Inhaftierten durchsucht. Bisher ist nicht bekannt, welche Sicherheitsbehörde für die Inhaftierungen verantwortlich ist und wo sie festgehalten werden. 

Die Verhaftungen erfolgen im Vorfeld des Jahrestages der Ermordung von Jina Mahsa Amini und des Beginns der Protestbewegung „Frau Leben Freiheit“ im September vergangenen Jahres im Iran. Seither hat das Sicherheits- und Justizsystem der Islamischen Republik die Unterdrückung von Frauenrechtsaktivist*innen verschärft. Viele von ihnen wurden mehrfach verhaftet und zu langen Haftstrafen und schweren Zusatzstrafen wie Ausreise- und Berufsverboten oder sogar Kontaktverbote verurteilt.

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