Präsident der Teheraner Universität entlassen

Der iranische Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie, Mohammad Ali Zolfigol, hat am Dienstag Mahmoud Nili Ahmadabadi, den Präsidenten der Teheraner Universität, entlassen. Ahmadabadi hatte das Amt seit 2014 inne.

Die Entscheidung erfolgte einen Tag, nachdem Ahmadabadi bekannt gab, sich für einen Studenten eingesetzt zu haben, der aus politischen Gründen eine Freiheitsstrafe absitzt.

Demnach hatte er Justizchef Gholamhossein Mohseni-Ejei brieflich um die Freilassung von Kasra Nouri gebeten. Dieser habe die Hälfte seiner Strafe verbüßt und könne deshalb unter Auflagen freikommen, hatte der Universitätspräsident am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur ISNA diesen Einsatz begründet. Nili Ahmadabadi hatte den Brief nach eigenen Angaben auf Bitten der Familie des inhaftierten Studenten aufgesetzt.

Kasra Nouri gehört der religiösen Gruppierung der Sufis an. Der politische Aktivist und Masterstudent der Fachrichtung Menschenrechte an der Teheraner Universität wurde im März 2017 im Zusammenhang mit den Sufi-Protesten in Teheran inhaftiert. Im Juli gab die Teheraner Universität bekannt, ihn wegen seiner „ungerechtfertigten Abwesenheit“ verweisen zu wollen. Nach einer schriftlichen Beschwerde von 345 Kommilitonen sowie einem Antrag der Mutter des inhaftierten Studenten wurde diese Entscheidung jedoch widerrufen.

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