Deutscher Literaturpreis für Amir Hassan Cheheltan
Der Internationale Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin und der Stiftung Elementarteilchen geht dieses Jahr unter anderem an den iranischen Schriftsteller Amir Hassan Cheheltan.
Bei der Auswahl der Preisträger*innen ermittelt in der Regel eine unabhängige Jury in einem mehrstufigen Verfahren zunächst eine Shortlist aus sechs Titeln internationaler Gegenwartsliteratur. Im zweiten Schritt zeichnet sie ein Werk und seine Erstübersetzung ins Deutsche aus. Gewürdigt werden also sowohl das Originalwerk wie auch die Übersetzung.
„Doch im Corona-Ausnahmejahr werden sechs Bücher und zwölf Gewinnerinnen und Gewinnern prämiert“, so die Veranstalter: „Eine Geste der Solidarität.“ Der Internationale Literaturpreis gelte damit in diesem Jahr „einer Art Kammerchor, der immerhin vier Kontinente einschließt: Afrika, Asien, Europa und Nordamerika“, schreibt die Jury.
Insgesamt ist der Preis in diesem Jahr mit 36.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wurde um 1.000 Euro aufgestockt, so dass jede*r Gewinner*in 3.000 Euro erhält.
Amir Hassan Cheheltans Roman „Der Zirkel der Literaturliebhaber“ (C. H. Beck, 252 Seiten) ist ein autobiografischer Blick in die Familiengeschichte des Autors – übersetzt aus dem Persischen von Jutta Himmelreich. Im Iran hat der 63-jährige Autor seit 16 Jahren keinen Roman mehr veröffentlicht. Denn Cheheltan will weder Politik noch Erotik aus seinen Werken verbannen, wie es die Zensur dort vorschreibt. Deshalb veröffentlichte er in den letzten Jahren seine übersetzten Werke in Deutschland – acht Bücher von ihm sind bereits in deutscher Sprache erschienen. (fp)
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