Lebenserwartung im Iran sinkt

Jüngste Daten des iranischen Zivilstandsregisters zeigen, dass die Lebenserwartung im Iran in den vergangenen fünf Jahren besorgniserregend gesunken ist. Demnach lag das durchschnittliche Sterbealter im iranischen Jahr 1402 (März 2023 bis März 2024) bei 66,2 Jahren. Im iranischen Jahr 1397 (März 2018 bis März 2019) betrug es noch 66,9 Jahre. Zahlen der Weltbank zufolge ist die Lebenserwartung im Iran von 76 Jahren im Jahr 2019 auf 74 Jahre im Jahr 2021 gesunken, während die Sterberate von fünf auf sechs Personen pro Tausend Einwohner:innen angestiegen ist.

Die Gründe für den Rückgang der Lebenserwartung in Iran sind unklar. In anderen Ländern der Region ist sie höher: in der Türkei etwa um zwei und in Saudi-Arabien um drei Jahre. Katar, Kuwait, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate weisen eine um fünf Jahre höhere Lebenserwartung als der Iran auf. Die Sterberate in den Golfstaaten beträgt weniger als die Hälfte der des Iran. 

Die höchste durchschnittliche Lebenserwartung findet sich im Iran in der nördlichen Provinz Gilan am Kaspischen Meer mit 71,3 Jahren, während die niedrigste in Sistan und Belutschistan, der ärmsten Provinz des Landes, mit 50,7 Jahren verzeichnet wird.

Während im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie fast überall auf der Welt ein Rückgang der Lebenserwartung zu verzeichnen war, erlebten viele Länder 2021 eine Erholung dieses Indikators. Iran hingegen setzt den Abwärtstrend weiter fort.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Atemwegserkrankungen sind die häufigsten Todesursachen in Iran, wobei die Luftverschmutzung als signifikanter Faktor gilt. Iran rangiert weltweit an sechster Stelle bei den Emissionen von Treibhausgasen, und die großen Städte des Landes erleben nur wenige Tage im Jahr saubere Luft.

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