Langjährige Haft für Elitestudenten

Nach zweijähriger Untersuchungshaft sind die beiden Studenten Ali Younesi und Amir Hossein Moradi zu jeweils 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Dies erklärte Younesis Rechtsanwalt Mostafa Nili in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenportal Emtedad.

Younesi und Moradi seien wegen „Verbreitung von Verderbnis auf der Erde, Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit sowie Propagandaaktivitäten gegen das Regime“ verurteilt worden. Laut iranischem Gesetz könnten in diesem Fall jeweils 10 Jahre Haft vollstreckt werden, so Nili.

Er werde gegen das Urteil Berufung einlegen.

Dem Anwalt zufolge wurden während der Untersuchungshaft wiederholt Rechte der beiden Studenten verletzt und missachtet. So hätten sie ihre Geständnisse nach fünfzig Tagen Isolationshaft ohne Kontakt zur Außenwelt und ohne Zugang zum Rechtsbeistand abgelegt. Younesi und Moradi würden nach wie vor im Hochsicherheitstrakt festgehalten und mit verbundenen Augen transportiert, fügte Nili hinzu.

Younesi und Moradi wurden am 10. April 2020 in Teheran von Sicherheitsbeamten verhaftet. Die beiden studieren Informatik und Physik an der Sharif-Eliteuniversität für Technologie in Teheran. Younesi hatte 2018 mit dem iranischen Team die Goldmedaille der Internationalen Astronomie-Olympiade gewonnen. Den heute 22-Jährigen werden Berichten zufolge Verbindungen zur Oppositionsgruppe Volksmudschaheddin vorgeworfen. Ihre Familien bestreiten dies vehement.

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