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Kulturschaffende kritisieren Zerstörung historischer Stadtteile

In einem offenen Brief haben 228 iranische Schriftsteller*innen und Künstler*innen ihren Protest gegen die Zerstörung historischer Stadtteile in verschiedenen Städten des Irans zum Ausdruck gebracht. Seit Jahren ziele die Politik der Islamischen Republik auf die Zerstörung iranischer Kulturgüter ab, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Brief.

Ein großes Bauvorhaben zwischen zwei religiösen Begräbnisstätten in der international bekannten Touristenstadt Shiras im Süden des Iran sorgt seit etwa zwei Jahrzehnten für Sorge und Kritik. Unter anderem geht es um das Schicksal von 200 Häusern. Mitglieder des iranischen Architektenverbands hatten bereits 2011 das Oberhaupt der Islamischen Republik, Ali Khamenei, um Hilfe gebeten.

2017 wurden die Abrissarbeiten unter dem Druck von Kulturaktivist*innen gestoppt. Kurz nach Amtsantritt von Präsident Ebrahim Raissi fingen wurden sie jedoch nach vier Jahren wieder aufgenommen. Sein Kulturminister Ebrahim Zarghami bezeichnete die Häuser während einer Reise nach Shiras als verfallen. Sie sollten zum Abriss freigegeben werden.

Nun soll ein dreiköpfiges Gremium über das Schicksal der Häuser entscheiden. Kritiker stellen die Zuständigkeit und Kompetenz des Gremiums jedoch in Frage.

Shiras ist die kulturelle Hauptstadt Irans. Sie war außerdem mehrmals Hauptstadt des Irans – das letzte Mal im 18. Jahrhundert während der Zand-Dynastie.

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