Todesurteil zehn Monate nach Vollzug aufgehoben

Der Oberste Gerichtshof im Iran hat ein Todesurteil aufgehoben, das bereits im September 2020 im Gefängnis der Stadt Urmia vollstreckt wurde. Das Todesurteil wurde in 30 Jahre Freiheitsstrafe geändert.

Der Angeklagte Khezr Ghavidel war laut der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights 2013 mit zwei weiteren Männern festgenommen worden. Sie wurden wegen Drogendelikten zum Tode verurteilt.

Vor drei Wochen habe man die Familie des Hingerichteten von dem Urteil des Obersten Gerichtshofs in Kenntnis gesetzt, zitierte die Organisation einen Bekannten der Familie. Das Urteil sei während der Prüfung durch die höhere Instanz geändert worden. Demnach würde die Familie Schadensersatz bekommen, falls sie vor Gericht ziehen würde.

Für weitere Angeklagte kommt die Aufhebung ihrer Todesurteils jedoch noch rechtzeitig. Vier weitere Todesurteile wurden nach Angaben von Iran Human Rights ebenfalls in 30 Jahre Haft umgewandelt.

Aus den Berichten von Amnesty International und Iran Human Rights geht hervor, dass in den der vergangenen 20 Jahren 8.071 Hinrichtungen in den iranischen Gefängnissen oder in der Öffentlichkeit vollzogen wurden.

Laut dem jüngsten Bericht von Amnesty International vom Mai 2020 befindet sich die Islamische Republik Iran auf der Länderliste mit den meisten Hinrichtungen nach China auf dem zweiten Platz.

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