Ayatollah Ali Khamenei - Foto: fardanews.com

Khamenei: „Falls nötig, greifen wir Israel erneut an“

Drei Tage nach dem massiven Raketenangriff der islamischen Revolutionsgarde (IRGC) auf Israel hat Irans Staatsoberhaupt Ali Khamenei den Angriff beim Freitagsgebet in Teheran als „legal und legitim“ bezeichnet. Khamenei hatte zuletzt vor fünf Jahren als Freitagsprediger der iranischen Hauptstadt fungiert.

„Wir sind bei der Erfüllung unserer Pflichten weder zögerlich noch voreilig und werden das tun, was nach Meinung der politischen und militärischen Entscheidungsträger logisch, vernünftig und richtig ist“, betonte der mächtigste Mann des Iran. Bei Bedarf werde die Islamische Republik wieder Israel angreifen.

Der Angriff sei eine „Racheaktion“ für die Ermordung von Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Abbas Nilfroushan, dem Kommandeur der Quds-Truppe des IRGC in Libanon und Syrien, und Ismail Haniyeh, dem ehemaligen Führer der radikalislamischen Hamas, gewesen, so der 85-jährige Geistliche.

Er sendete beim Freitagsgebet die Botschaft, dass die Situation unter Kontrolle sei und er seine verbündeten Streitkräfte in der Region weiterhin voll und ganz unterstütze. Viele Beobachter:innen hielten seine Wortwahl und seine Empfehlung für ein Zeichen dafür, dass er sich keine direkte militärische Konfrontation mit Israel wünsche.

Khamenei hielt den zweiten Teil der Freitagspredigt auf Arabisch und sprach die Gegner Israels in arabischen Ländern an. Dabei versprach er den Wiederaufbau der palästinensischen Gebiete und den „Sieg der Achse des Widerstands“ sowie die „Niederlage Israels“. Als „Achse des Widerstands“ werden die vom iranischen Regime unterstützten bewaffneten Gruppen in der Nahost-Region bezeichnet, die gegen Israel kämpfen.  

Khamenei vertritt die Meinung, dass die Angriffe der Hamas und der Hisbollah auf Israel „ihr gesetzliches und legitimes Recht gegen einen Aggressor“ seien. Beim terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden fast 1.200 Israelis getötet und etwa als 250 Menschen als Geiseln genommen. Darauf reagierte Israel mit Angriffen auf Gaza. Laut palästinensischen Quellen haben diese Angriffe bisher zum Tod von mehr als 41.000 Menschen geführt.

Die Hamas steht auf der Terrorliste der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Die Vereinigten Staaten betrachten auch die Hisbollah als Terrororganisation. Die Europäische Union hat zwar Hisbollahs militärischen Flügel auf die schwarze Liste gesetzt, betrachtet aber deren politische Flügel nicht als Terroristen. Die Hisbollah hat auch Vertreter im libanesischen Parlament.♦

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