Keine Verlegung der Hauptstadt des Iran
Der Chef des Teheraner Stadtrates, Mohsen Hashemi, bezeichnete Spekulationen über eine Verlegung der iranischen Hauptstadt in einer anderen Stadt am Sonntag als „Gerede“. Sie sei aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen nicht möglich, so Hashemi.
Hashemi reagierte damit auf Aussagen des Parlamentsabgeordneten Abolfazl Aboutorabi, der Ende September erklärt hatte, dass sich die Revolutionsgarde in einem Brief an den iranischen Staatspräsidenten Hassan Rouhani zur Verlegung der Hauptstadt bereit erklärt habe. Dabei sollten keine Aufwände für die Regierung entstehen. Aboutorabi hatte damals gegenüber der Tageszeitung Hamshahri die „Zentralisierung von Ressourcen, Wissen und Industrie in Teheran“ sowie die hohe Einwohnerzahl der Stadt zur „Bedrohung“ erklärt.
Die Verlegung der politischen Institutionen und Behörden aus der derzeitigen Hauptstadt Teheran an einen anderen Ort wird im Iran immer wieder diskutiert. Dies würde die größte und bevölkerungsreichste Stadt des Iran mit ihren komplizierten Problemen zurücklassen, mahnen Kritiker.
Wirtschaftlicher Druck und Arbeits- und Perspektivlosigkeit führen im Iran derzeit immer wieder zu sozialen Unruhen. Dezentralisierung könnte eine präventive Maßnahme gegen solche Proteste sein.