Thalassämie, Medikamentenmangel Iran, Subventionen

Keine Thalassämie-Medikamente importiert

Wie der Vorstandsvorsitzende des iranischen Thalassämie-Verbands, Mohammad Alizadeh, am Mittwoch erklärte, leiden die etwa 20.000 Thalassämie-Patient*innen unter einem „drastischem Mangel“ an Medikamenten gegen die genetisch bedingte Blutkrankheit. Seit Anfang des Jahres seien keine Medikamente importiert worden, sagte Alizadeh in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ILNA.

In diesem Jahr seien demnach weniger als 1,5 Millionen Ampullen des nötigen Medikaments importiert worden. Thalassämie-Patient*innen im Iran bräuchten allerdings jährlich zwischen einer und 10 Millionen der Ampullen. Die Sterbefälle seien in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Laut Alizadeh ist die Knappheit der Thalassämie-Medikamente der fehlenden staatlichen Subventionierung geschuldet. Im Iran wird der Import von Medikamenten und bestimmten Nahrungsmitteln staatlich bezuschusst. Die Ressourcen sind allerdings rationiert und decken keine Produkte ab, die im Inland hergestellt werden können.

Patient*innen klagen allerdings oft über Unverträglichkeiten oder Unwirksamkeit iranischer Medikamente, vor allem bei Medikamenten gegen Krebs oder tödliche Erbkrankheiten.

Durch Sanktionen sind die Staatskassen im Iran stark belastet. Immer mehr Produkte müssen deshalb aus dem Subventionierungsplan ausgenommen werden. Sanktionsbedingt lahmgelegte Bankengeschäfte erschweren außerdem die Import- und Exportgeschäfte.

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