Proteste gegen vermutete Waffenlieferungen an Armenien

Bei Protesten in der Stadt Täbris forderten Teilnehmer*innen am Sonntag: „Norduz soll schließen“. Die Proteste richteten sich gegen vermutete Waffenlieferungen über Iran an Armenien. Norduz ist der Grenzübergang zwischen dem Iran und dessen Nachbarland Armenien, 130 Kilometer nördlich von Täbris. Die Stadt im Nordwesten des Iran ist das Zentrum der Provinz Ost-Aserbeidschan.

Das iranische Außenministerium hatte Anfang Oktober Meldungen über Waffenlieferungen an Armenien zurückgewiesen. Der Iran bemühe sich darum, dass der Konflikt zwischen Armenien und Aserbeidschan so bald wie möglich ein Ende finde, erklärte Sprecher Saeed Khatibzadeh in der wöchentlichen Pressekonferenz des Ministeriums am 5. Oktober.

Die Protestierenden warfen der Regierung dagegen vor, in den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach Armenien zu unterstützen.

Die iranischen Nachbarländer Türkei und Aserbaidschan haben im Iran Sympathisanten, etwa in den türkischsprachigen Provinzen Ost- und West-Aserbaidschan. Die größte christliche Minderheit des Iran ist armenischer Abstammung. Die auf 80.000 bis 120.000 Mitglieder geschätzte Gemeinschaft verteilt sich etwa in Täbris, Teheran, Isfahan und Shiraz.

Seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen um Berg-Karabach melden sich in den sozialen Netzwerken auch iranische Unterstützer*innen Armeniens und Aserbaidschans zu Wort.

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