Islamische Republik soll Kriminelle für Anschläge rekrutieren

Die Islamische Republik Iran soll kriminelle Banden in Schweden für gewalttätige Aktionen gegen Israel und andere vom iranischen Regime als Bedrohung wahrgenommene Gruppen rekrutieren. Das teilte die schwedische Sicherheitsbehörde am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit. Laut der Behörde nutzt der Iran Netzwerke krimineller Gruppen in Schweden, um Gewaltakte gegen andere Länder, Gruppen oder Einzelpersonen in Schweden zu verüben, die als Bedrohung betrachtet würden, wie Daniel Stenling, der Leiter der Spionagabwehr der schwedischen Sicherheitsbehörde, am Donnerstag erklärte.

Im Januar war die israelische Botschaft in Stockholm nach dem Fund eines gefährlichen Gegenstands, der sich als Handgranate herausstellte, zeitweise abgeriegelt worden. Im Mai wurden Schüsse in der Nähe der Botschaft gemeldet, was zu einer erneuten Sicherung der Umgebung führte, bei der allerdings keine Verdächtigen festgenommen wurden.

Stenling erklärte, dass die Sicherheitsbehörde bestätigen könne, dass Iran kriminelle Netzwerke in Schweden nutze, um Anschläge zu planen und durchzuführen. Diese Aktionen richteten sich hauptsächlich gegen israelische und jüdische Interessen in Schweden. Dabei betonte er die offensichtlichen Verbindungen zwischen kriminellen Banden und iranischen Sicherheitsdiensten.

Schweden hat seit Jahren mit Gewalt durch kriminelle Banden zu kämpfen, die häufig Jugendliche aus sozial benachteiligten Vierteln für ihre kriminellen Aktivitäten rekrutieren.

Warnung durch den Mossad

Der israelische Geheimdienst Mossad erklärte ebenfalls am 30. Mai, dass Iran hinter den Angriffen auf israelische Botschaften in mehreren europäischen Ländern stecke. Demnach habe das iranische Regime in den 60 Tagen vor den Olympischen Spielen in Paris seine Unterstützung für den Terrorismus in Europa durch kriminelle Gruppen verstärkt, wobei der Fokus auf jüdischen und israelischen Zielen im Ausland liege.

Laut der Jerusalem Post erwähnte der Mossad insbesondere die kriminellen Gruppen „Foxtrot“ und „Rumba“, die direkt für gewalttätige Aktivitäten und Terrorismus in Schweden und ganz Europa verantwortlich sein sollen und von Iran finanziert und angeleitet würden. Der Mossad behauptete zudem, dass Iran hinter einem Granatenangriff auf die israelische Botschaft in Belgien am vergangenen Wochenende sowie einem Schusswaffenangriff in der Nähe der israelischen Botschaft in Schweden am 17. Mai stecke. 

Die „Foxtrot“-Gruppe, die für Mord und Drogenhandel in großem Stil bekannt ist, gilt als die größte kriminelle Organisation in Schweden und ist auch in anderen europäischen Ländern aktiv. Laut Mossad führt Rawa Majid, ein schwedisch-türkischer Staatsbürger, die Gruppe an. Nach seiner Flucht in den Iran im Oktober 2023 wurde er dort festgenommen, später jedoch für terroristische Aktivitäten rekrutiert und freigelassen.

Die kriminelle Bande „Rumba“ soll laut Mossad für den Schusswaffenangriff in der Nähe der israelischen Botschaft in Schweden verantwortlich sein. Der israelische Geheimdienst erklärte weiter, dass die Islamische Republik versuche, die internationale Welle des Antisemitismus auszunutzen, um weltweit neue Stellvertretergruppen für ihre Terroranschläge zu rekrutieren. David Barnea, der Chef des Mossad, hatte im September 2023 gesagt, dass seine Organisation und andere israelische Geheimdienste weltweit 27 iranische Terroranschläge gegen Israelis vereitelt hätten.

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