Irans Präsident besucht Irak – Spannungen über Schulden und wirtschaftliche Zusammenarbeit
Während seines Besuchs im Irak hat Irans Präsident Masoud Pezeshkian am 11. September mit irakischen Regierungsvertretern über die Begleichung der irakischen Schulden gegenüber dem Iran verhandelt. Ein zentraler Punkt der Gespräche war Pezeshkians Vorschlag, die Schulden in einer gemeinsamen Währung zu begleichen – eine Idee, die vom irakischen Außenminister Fuad Hussein scharf zurückgewiesen wurde.
Laut einem exklusiven Bericht des iranischen Fernsehsenders in London „Iran International“ führte der Vorschlag des iranischen Präsidenten zu einer hitzigen Debatte. Der irakische Außenminister soll betont haben, dass die Einführung einer gemeinsamen Währung die Stabilität des irakischen Dinars gefährden könnte. Er beharrte laut „Iran International“ darauf, dass Schulden nur durch den Kauf nicht sanktionierter Waren beglichen werden könnten, da der Irak aufgrund von US-Sanktionen eingeschränkt sei.
Pezeshkians Besuch fand in einem schwierigen wirtschaftlichen Kontext statt, da der Iran wegen ausstehender Zahlungen des Iraks für Gas- und Energielieferungen unter Druck steht. Die Schulden werden auf etwa 10 Milliarden Dollar geschätzt, wobei der Iran laut Absprachen mit der irakischen Zentralbank nur auf diese Gelder zugreifen kann, um nicht sanktionierte Güter wie Grundnahrungsmittel und Medikamente zu kaufen.
Im Rahmen seines Irak-Besuchs forderte Pezeshkian die Bildung einer gemeinsamen Union islamischer Länder, die nach dem Vorbild der Europäischen Union agieren soll. Ein solcher Zusammenschluss würde die internationalen Sanktionen gegen den Iran wirkungslos machen, so der iranische Präsident. Außerdem betonte er in einem Treffen mit dem irakischen Premierminister Mohammed Shia‘ Al Sudani die Wichtigkeit der Sicherheitskooperation zwischen den beiden Ländern, um gegen Terrorismus vorzugehen.
Pezeshkian setzte seinen Besuch am 12. September in der autonomen Region Kurdistan fort, wo er mit regionalen Führern wie Nechirvan Barzani und Masoud Barzani Gespräche führte. Die Region spielte eine wichtige Rolle dabei, dem Iran während der internationalen Sanktionen zu helfen, indem sie Handelsmöglichkeiten bot.
Foto: Donya-e-Eqtesad
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