Iranische Ausnahme-Athletinnen nach Deutschland ausgewandert
Die iranische Gewichtheberin Parisa Jahanfekr ist nach Deutschland ausgewandert. Dies bestätigte die 17-Jährige am Sonntag in Interviews mit mehreren persischsprachigen Auslandssendern. Sie hatte am Samstag in einem kurzen Text auf Instagram vom Iran Abschied genommen.
Jahanfekr ist Mitglied der iranischen Nationalmannschaft und die erste iranische Gewichtheberin überhaupt, die sich für Olympische Spiele – die Sommerspiele 2020 in Tokio – qualifizieren konnte. Wenn sie im Iran geblieben wäre, hätte sie mit dem Gewichtheben aufhören müssen, sagte die Sportlerin dem Sender BBC Persian in London. Sie hätte selbst als Nationalathletin keine finanzielle Unterstützung vom iranischen Verband bekommen.
Noch eine weitere iranische Gewichtheberin ist in den vergangenen Tagen nach Deutschland gekommen. Yekta Jamali, die 2021 die erste iranische WM-Medaille der Frauen in der Geschichte des Landes gewinnen konnte, hat in Deutschland Asyl beantragt. Iranische Medien hatten zuvor berichtet, dass die ebenfalls 17-Jährige am vergangenen Dienstag das Hotel der iranischen Nationalmannschaft in Athen unangekündigt verlassen habe. In der griechischen Hauptstadt hatte sie an den Jugendweltmeisterschaften 2022 teilgenommen und die Silbermedaille der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm gewonnen.
In den vergangenen Jahren haben immer wieder iranische Athlet*innen ihr Land verlassen. Meist sind die schlechten Bedingungen für Sportler*innen der Grund. Anfang Mai wurde berichtet, dass Bahman Nasiri nach Aserbaidschan ausgewandert sei. Der Nummer eins der iranischen Rudernationalmannschaft hatte sich in den vergangenen Jahren über die „Nichterfüllung der Versprechen der Zuständigen“ beschwert.