22-Jährige von Hinrichtung bedroht
Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fordert die Aufhebung der Todesstrafe gegen Zainab Sekavand. Die 22-Jährige wird des Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt und soll am heutigen Donnerstag in der iranischen Stadt Urumiyeh exekutiert werden. Amnesty International nennt den Prozess gegen die junge Frau ein „äußerst unfaires Verfahren“. Es gebe Indizien, die ihre Unschuld nahelegten.
Sekavand war 15 Jahre alt, als sie verheiratet wurde. Den Mord soll sie mit 17 Jahren begangen haben. Nach ihrer Aussage wurde sie während dieser zwei Jahre von ihrem Mann schwer misshandelt. Seit 2012 sitzt die junge Frau im Gefängnis. „Zainab Sekavand war nicht nur jünger als 18, als das Verbrechen begangen wurde“, sagt deshalb Philip Luther von Amnesty. Ihr sei auch der Zugang zu einem Anwalt verwehrt worden, „und sie wurde während ihres Arrests von männlichen Polizisten gefoltert und geschlagen“.
Im vergangenen Jahr hatte ein ähnlicher Fall für Aufsehen gesorgt, als Fatemeh Salbehi hingerichtet wurde, die als 17-Jährige ihren Mann erstickt haben soll. Auch Salbehi soll jahrelang von ihrem Mann misshandelt worden sein.
AI hat den Iran bereits mehrfach dazu aufgefordert, sich an die internationale Kinderrechtskonvention zu halten, die das Land 1990 unterschrieben hat. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation wurden in den vergangenen zehn Jahren im Iran 73 jugendliche Straftäter hingerichtet.
(fh)