Mehrere Sunniten hingerichtet
Mindestens zehn sunnitische Muslime sollen am Dienstag im Rajaei-Shahr-Gefängnis erhängt worden sein. Das berichtet die iranische Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights. Laut der Organisation hat das Informationsministerium die Hinterbliebenen telefonisch aufgefordert, die Leichen ihrer Angehörigen abzuholen. Anderen Quellen zufolge sollen sogar 21 Gefangene hingerichtet worden sein. Den Inhaftierten waren Aktivitäten mit terroristischen oder salafistischen Gruppen vorgeworfen worden. Der Sprecher von Iran Human Rights, Amiri Moghaddam, kritisiert die „Massenhinrichtung“. Es habe kein angemessenes Gerichtsverfahren gegen die Angeklagten stattgefunden, so Moghaddam.
Verschiedenen Menschenrechtsorganisationen zufolge sollen am Montagabend insgesamt 36 zum Tode verurteilte sunnitische Muslime aus dem Gefängnis 20 Kilometer westlich von Teheran an einen unbekannten Ort verlegt worden sein. Gleichzeitig sollen Verantwortliche aus der Justiz deren Familien telefonisch mitgeteilt haben, dass sie noch bis Dienstagnachmittag um 15 Uhr Zeit hätten, sich von ihren inhaftierten Angehörigen zu verabschieden.
Nach der iranischen Verfassung von 1979 ist die schiitisch-dschafaritische Rechtsschule des Islam Staatsreligion des Landes. Die sunnitische Minderheit im Iran ist in der Politik kaum vertreten und wird auch im religiösen Bereich diskriminiert. Dabei leben mehr als zehn Millionen Sunniten im Iran. (fh)
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