Revolutionsgarde bekennt sich zu Angriff auf Kurden im Irak
Die iranische Revolutionsgarde hat sich am Sonntag in einer offiziellen Erklärung dazu bekannt, mehrere Raketenangriffe auf das Büro der Demokratischen Partei des iranischen Kurdistans (DPK-I) in der nordirakischen Stadt Koja verübt zu haben. „Am Samstag hat die Revolutionsgarde das Büro der Terroristen mit sieben Kurzstreckenraketen beschossen“, heißt es in der Erklärung der paramilitärischen Garde. Es habe sich bei dem Gebäude um eine Ausbildungsstätte für Terroristen gehandelt, wo Sabotageoperationen gegen den Iran geplant worden seien.
Bei dem Angriff am Samstag waren laut kurdischen Medienberichten mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. Unter den Getöteten befinden sich fünf Parteivorstandsmitglieder, die sich am Samstag dort getroffen hatten.
Das irakische Außenministerium kritisierte am Sonntag die Attacke scharf. Die irakische Regierung sei bemüht, die Sicherheit in den Grenzgebieten zu seinen Nachbarn zu gewährleisten und verurteile jegliche Angriffe auf ihrem Boden.
Im Westen des Iran leben rund 5,7 Millionen KurdInnen. Eine Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete lehnt der Iran jedoch vehement ab und stuft mehrere kurdische Parteien – unter anderem Komalah und DPK-I – als Terrorgruppen ein, die für den Sturz des iranischen Regimes kämpften. Mehrere Mitglieder dieser Parteien sitzen in iranischen Gefängnissen. Erst am 8. September sind im Iran drei politische Gefangene – trotz aller Warnungen von internationalen Menschenrechtsorganisationen – hingerichtet worden.
(fh)