Sitzstreik beendet

Drei Weggefährten des ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad haben nach eigenen Aussagen ihren Sitzstreik am Schah-Abdol-Azim-Schrein am Sonntag nach vier Tagen beendet, damit „Respekt und Würde des heiligen Platzes nicht verletzt“ würden. Der Streik war ein Protest gegen die iranische Justiz. Am Samstag hatten mehrere in Zivil gekleidete Männer den Schrein gestürmt und versucht, die Sitzstreikenden anzugreifen. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den zwei Gruppen.
Am Mittwoch war der ehemalige iranische Vizepräsident Hamid Baghaei zum dritten Verhandlungstag in einem Gerichtsverfahren wegen Korruption geladen. Baghaei ignorierte den Termin und kündigte stattdessen an, am Schah-Abdol-Azim-Schrein, einem schiitischen Heiligtum in Shahre Ray etwa 15 Kilometer südlich von Teheran in einen Sitzstreik eintreten zu wollen. Ahmadineschads Medienberater Ali Akbar Javanfekr und Habibullah Khorasani, ehemaliger Schatzmeister des Präsidialamts, schlossen sich ihm an. Baghaei, Javanfekr und Khorasani baten den religiösen Führer des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, in ihre Fälle den Vorsitzenden des iranischen Schlichtungsrat einzuschalten. Der hat unter anderem die Aufgabe, bei Konflikten zwischen den drei Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Judikative, aber auch zwischen dem Wächterrat und dem Parlament, zu vermitteln.
Am Mittwoch besuchte Ahmadinedschad mit seinem ehemaligen Bürochef und Berater Esfandiar Mashahei seine Weggefährten bei dem Schrein. Dort behauptete er, die Justiz wolle sich mit den Korruptionsvorwürfen gegen seine Weggefährten an ihm rächen, da er unter seiner Regierung viele „korrupte Köpfe“ entlarvt habe.

(fh)