Iranischer Schriftsteller Darvishian gestorben
Der iranische Schriftsteller Ali Ashraf Darvishian ist am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Teheran gestorben. Er war bekannt für seine zahlreichen sozialkritischen Romane. Darvishian selbst hatte sich als „Kultur-Guerillakämpfer ohne Waffe“ bezeichnet. Insgesamt veröffentlichte er 30 Bücher. Als Literaturwissenschaftler forschte er im Bereich der volkstümlichen Geschichten. Zu seinen Hauptwerken gehört die 19-bändige Reihe „Die Märchen des iranischen Volks“.
Darvishian wurde 1941 in der iranischen Stadt Kermanschah geboren. Nach seinem Abitur arbeitete er als Lehrer in kurdischen Dörfern des Iran. Ab 1966 studierte er dann an der Teheraner Universität persische Literatur.
Anfang der 70er Jahre wurde er Mitglied des iranischer Schriftstellervereins, der zu den wichtigsten nichtstaatlichen Künstlerverbänden des Landes gehört. Mit seinem Buch „Velayat-e man“, auf Deutsch „Meine Provinz“, das vom harten Leben der ärmeren Schichten handelt, bekam Darvishian Probleme mit dem Pahlavi-Regime. Er wurde verhaftet und kam erst nach der islamischen Revolution 1979 frei. Aber auch nach der Revolution war er als kritischer Autor von der staatlichen Zensur betroffen.
Darvishian wurde mehrmals mit Literaturpreisen ausgezeichnet. So erhielt er für seine mutige Haltung angesichts politischer Verfolgung 2006 den Hellman-Hammett-Preis der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.
(fh)