Politische Gefangene im Iran hingerichtet
Ramin Hossein Panahi und Loghman und Zanyar Moradi sind am Samstag im Iran hingerichtet worden. Das teilte die iranische Nachrichtenagentur Fars mit.
Die drei politischen Gefangenen Ramin Hossein Panahi sowie die Cousins Loghman und Zanyar Moradi sind laut einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Fars am Samstag hingerichtet worden. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich die Anzeichen für die drohenden Vollstreckungen der Todesurteile gegen die drei vermehrt. Die Moradi-Cousins waren in den isolierten Trakt – den so genannten Todestrakt – des Rajai-Shahr-Gefängnisses verlegt worden. Außerdem durften sie Besuch von ihren Familien empfangen. Ramin Hossein Panahi war am 26. August aus seiner Zelle geholt worden. Seitdem fehlte von ihm jede Spur.
Der UN-Sonderbeauftragte für die Menschenrechtslage im Iran, Javaid Rehman, und die UN-Sonderbeauftragte für außergerichtliche und willkürliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, hatten am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung ihre Befürchtung der baldigen Hinrichtung der drei politischen Gefangenen geäußert.
Laut der Erklärung sollen Zanyar und Loghman Moradi „vor und während ihres Gerichtsprozesses Menschenrechtsverletzungen erlitten“ und keinen Zugang zu einem unabhängigen Anwalt gehabt haben.
Loghman und Zanyar Moradi wurde die Tötung des Sohnes des Freitagspredigers der Stadt Marivan zur Last gelegt. Sie hatten zwar ein Geständnis unterzeichnet, teilten aber später mit, dass sie unter Folter dazu gezwungen worden seien.
Zanayars Vater, der politische Aktivist Eghbal Moradi, war im Juli dieses Jahres in der kurdischen Stadt Penjevin im Nordirak von Unbekannten getötet worden. Kurdische Parteien machen das iranische Regime für den Mord verantwortlich.
Ramin Hossein Panahi wurde wegen seiner Mitgliedschaft in der politischen Organisation Komalah verhaftet. Der 24-Jährige war bei seiner Festnahme im Sommer 2017 in den kurdischen Gebieten des Iran von Sicherheitskräften angeschossen worden. Er soll bewaffnet gewesen sein. Komalah wird von der iranischen Regierung als Terrorgruppe eingestuft, die für den Sturz des Regimes kämpft.
Im Iran hat die Zahl der Hinrichtungen unter Präsident Hassan Rouhani zugenommen. Laut Amnesty International wurden 2017 in der Islamischen Republik mindestens 507 Todesurteile vollstreckt. (fp)