Krankenkassen müssen Transplantationskosten übernehmen
Laut einer neuen Verordnung der iranischen Regierung müssen künftig die Krankenkassen die Kosten für Organtransplantationen übernehmen. Das teilte Katayoun Najafizadeh, die Leiterin der Abteilung Organspende beim iranischen Gesundheitsministerium der Presse mit.
Derzeit müssen die Patienten privat für die Kosten einer Transplantation aufkommen. Zudem wolle sich die zuständige Abteilung um bessere Organisation der Spenden von Organen der hirntoten Menschen kümmern, sagte Najafizadeh.
Offiziellen Angaben zufolge leben im Iran etwa 24.000 dialysebedürftige Menschen und rund 85 Prozent der Transplantationen dort werden bei Nierenkranken durchgeführt. Obwohl das Organspenden von Hirntoten im Jahr 2000 per Gesetz zur Pflicht erklärt wurde, weigern sich viele Familien, die Organe ihrer verstorbenen Angehörigen als Spende freizugeben. Im Iran gibt es durchschnittlich 8.000 Hirntote pro Jahr. Vor allem sind es Opfer von Autounfällen. Im vergangenen Jahr stammten aber nur in 970 Fällen die gespendeten Organe von hirntoten Personen.
Der illegale Handel mit Organhandel im Iran ist längst kein Geheimnis mehr. Immer mehr Menschen, vor allem aus ärmeren Schichten, verkaufen ihre Organe. Es gibt keine festen Preise. Berichten zufolge hängen die Kosten für ein neues Organ davon ab, wie sich AnbieterInnen und Kundschaft einigen. Dabei kann der Preis für eine neue Niere zwischen 2.000 und 150.000 Euro schwanken. (fh)