Naser Malek-Motiee beigesetzt
An der Beisetzung des renommierten iranischen Schauspielers Naser Malek-Motiee haben am Sonntag zahlreiche FilmkünstlerInnen und Tausende Fans teilgenommen. Bei der Zeremonie war erstmals seit der islamischen Revolution vor 39 Jahren die Stimme des Schauspielers Behrouz Vossoughi in der iranischen Öffentlichkeit zu hören. Der in den USA lebende Vossoughi sagte in einer auf der Beerdigung abgespielten Tonaufnahme, Malek-Motiee habe es „trotz der 40 Jahre währenden harten Zensur gegen ihn geschafft, seine Beliebtheit und Popularität in der Bevölkerung zu behalten.“ Ein Video, das diesen Teil der Beerdigung zeigt, wurde von zahlreichen IranerInnen in den sozialen Netzwerken geteilt.
Gegen Vossoughi, Malek-Motiee und viele andere iranische SchaupielerInnen war nach der Revolution 1979 ein Berufsverbot verhängt worden. Auch durften Medien seither keine Bilder von oder Interviews mit ihnen zeigen.
Die Zensurmaßnahmen gegen Malek-Motiee blieben selbst 39 Jahre nach der Revolution sehr streng. Eine Talkshow mit ihm, die bereits vor Monaten aufgenommen worden war, durfte nicht ausgestrahlt werden. Auf dem Weg zum Friedhof skandierten deshalb viele Beerdigungsgäste Protestparolen gegen die konservativen Richtlinien des staatlichen Rundfunks. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die versucht hatte, die Rufenden zum Schweigen zu bringen.
Malek-Motiee war am Freitagabend mit 88 Jahren in einem Krankenhaus in Teheran gestorben. 1947 hatte er mit 17 Jahren seine erste kleine Rolle. Seitdem wirkte er bis 1978 in Dutzenden Filmen mit und gehörte zu den Superstars der damaligen Filmszene des Iran.
(fh)