Khameneis „Feuerbefehl“ sorgt für Entrüstung

Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei hat seinen Anhängern befohlen, in bestimmten Situationen ohne Angst vor gesetzlicher Strafverfolgung zu agieren.

Im Gespräch mit regimetreuen Studenten am Mittwoch bezeichnete Khamenei diese als „Offiziere des weichen Krieges“ und beauftragte sie, bei der Beobachtung von „Fehlentscheidungen seitens der Verantwortlichen“ selbst „die richtige Entscheidung“ zu treffen. Die Studenten sollten „nach eigenem Gutdünken feuern“, empfahl Khamenei und löste damit eine Welle der Entrüstung aus.

Damit habe der geistliche Führer des Landes den Weg zu mehr Gewalt durch paramilitärische Schlägertrupps geebnet, fürchten Kritiker. Viele Aktivisten äußern in sozialen Netzwerken die Ansicht, der Ayatollah habe praktisch die gesamte iranische Bevölkerung für vogelfrei erklärt. Für den Islamexperten Mohsen Kadivar ist Khameneis „Feuerbefehl“ sogar „Anstiftung zum Chaos“.

Der Revolutionsführer ist seit langem mit der Politik der gemäßigten Regierung unzufrieden. Vor allem die Bemühungen von Regierungschef Hassan Rouhani um eine Annäherung an den Westen kritisiert Khamenei immer wieder. (fp)

Verwandte Themen:

„Sieg der Vernunft über den Extremismus“

Das Staatsoberhaupt als Opposition