Gewalt gegen Anti-Kopftuch-Aktivistinnen
Die Anti-Kopftuch-Aktivistin Shaparak Shojariezadeh soll in der Untersuchungshaft zusammengeschlagen worden sein. Das sagte ihre Anwältin Nasrin Sotudeh am Freitag und bezog sich dabei auf Aussagen der Familie. Shojariezadeh war vergangenen Mittwoch in Teheran verhaftet worden. Zeitgleich wurde in den sozialen Netzwerken ein Video einer jungen Frau veröffentlicht, die ebenfalls an den Protesten gegen die Kopftuchpflicht teilgenommen hat. Auf dem Video, das von Passanten per Handy aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie die junge Frau von Sicherheitskräften geschubst wird.
Die ultrakonservative Führung des Iran lehnt eine Lockerung der strengen Bekleidungsvorschriften für Frauen auch 39 Jahre nach der Revolution ab. In den vergangenen zwei Monaten waren in sozialen Netzwerken immer mehr Fotos von Frauen aufgetaucht, die in iranischen Städten ihre Kopftücher an einen Stock gebunden in die Höhe halten, um gegen die gesetzliche Kopftuchpflicht zu protestieren. Anfang Februar meldete die Polizei, 29 Frauen in diesem Zusammenhang verhaftet zu haben.
Am Freitag kündigten die iranischen Ordnungskräfte an, Propaganda für „kopftuchfreie Bekleidung“ werde nach Paragraf 639 des iranischen Strafgesetzbuch mit einem bis zehn Jahren Haft bestraft.
(fh)