Politischer Gefangener im Hungerstreik verstorben

Der inhaftierte Oppositionelle Vahid Sayyadi Nassiri ist nach 60 Tagen Hungerstreik gestorben. Das teilten die Verantwortlichen des Langeroud-Gefängnisses am Mittwoch der Familie mit. Demnach musste Sayyadi Nassiri wegen Komplikationen durch den Hungerstreik von dem Gefängnis in der Stadt Ghom ins Krankenhaus verlegt werden, wo er schließlich starb. Sayyadi Nassiri war aus Protest gegen „miserable Haftbedingungen“ und mit der Forderung nach seiner Verlegung ins Evin-Gefängnis in Teheran oder das Gefängnis in Karaj in den Hungerstreik getreten.

Das Langeroud-Gefängnis in Ghom ist für seine katastrophalen Zustände bekannt. Dort sind vor allem Drogensüchtige und Kriminelle untergebracht, es käme ständig zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Häftlingen und es gebe dort keine ordentliche psychologische Betreuung, kritisieren MenschenrechtsaktivistInnen.

Sayyadi Nassiri wurde mehrmals verhaftet. Zuletzt kam er im März 2018 nach zweieinhalb Jahren Haft wegen „Beleidigung der heiligen Werte des Islams und des geistigen Führer Ayatollah Seyyed Ali Khamenei“ auf freien Fuß. Im August wurde er erneut verhaftet und unter den gleichen Vorwürfen zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Menschenrechtsorganisationen zufolge hat das Prozess insgesamt 10 Minuten gedauert und der Angeklagte durfte seinen Anwalt nicht dabei haben.

(fh)