19 Millionen Iraner*innen von gefährlicher Bodenabsenkung getroffen

Acht bis neun Prozent der iranischen Fläche sind von Bodenabsenkung betroffen. Das sagte der Vorsitzende des Amtes für Krisenmanagement des Landes am Montag, den 3. April. Das seien 125.000 Quadratkilometer des iranischen Territoriums, fügte Mohammad Hassan Nami hinzu.

Als Grund der massiven Bodenabsenkungen nannte er vor allem die übermäßige Nutzung der Grundwasserquellen des Landes.

Etwa 280 Städte und 9.200 Dörfer seien durch die Gefahr der Bodenabsenkung bedroht, so Nami. Dort leben 18 bis 19 Millionen der iranischen Bevölkerung.

Am stärksten seien die Provinz Teheran, in der auch die Millionenhauptstadt des Landes liegt, die Provinz Isfahan im zentralen Iran, die in Industrie und Landwirtschaft des Landes eine bedeutende Rolle spielt, und die Provinz Khorasan, die aufgrund der enormen Investition der Islamischen Republik in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Teil der nationalen Wirtschaft geworden ist, betroffen. 

Nami warnte vor einem „falschen Konsummuster des Wassers in allen Bereichen“, sei es in der Industrie, Landwirtschaft und im häuslichen Bereich. Laut dem Vorsitzenden des Krisenmanagement-Amtes ist die Bodenabsenkung ein ernstes Problem: „Wir entwickeln einen Sonderplan, um der Bodenabsenkung etwas entgegenzusetzen.“

Iran leidet unter immenser Wasserknappheit. 80 Prozent der iranischen Wälder sind in den letzten 50 Jahren vernichtet worden. Nach einer Prognose des iranischen Förstereiverbands werden in den nächsten 30 Jahren alle Wälder im nördlichen Iran, wo sich derzeit die Hälfte der gesamten iranischen Waldfläche befindet, vom Erdboden verschwinden.

In verschiedenen Teilen des Landes treibt die Wasserknappheit spätestens seit 2021 die ländliche Bevölkerung regelmäßig zu Demonstrationen auf die Straße.

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