Iran sieht Nähe von Aserbaidschan und Israel als Bedrohung

Zwei Tagen nach der Eröffnung der Botschaft der Republik Aserbaidschan in Tel Aviv durch den aserbaidschanischen Außenminister Jeyhun Bayramov hat die Islamische Republik Iran Israel als „Bedrohung“ bezeichnet. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, warf Israel vor, das Territorium Aserbaidschans zur „Bedrohung der nationalen Sicherheit des Iran“ nutzen zu wollen. Damit reagierte er auf Äußerungen des israelischen Außenministers Eli Cohen bei seinem Treffen mit dem aserbaidschanischen Außenminister, der zur Eröffnung der Botschaft erstmals in Israel war.

Israelischen Medienberichten zufolge sagte Cohen während des Treffens mit Bayramov, dass Israel und Aserbaidschan „mit den gleichen Bedrohungen konfrontiert“ seien und “beide Länder auch die Bedrohung durch den Iran verstehen“.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums verurteilte diese Äußerungen und bezeichnete „die historische und religiöse Bindung“ zwischen dem Iran und der Republik Aserbaidschan als „unzerstörbar“. Er forderte die aserbaidschanische Regierung auf, „die Falle zu vermeiden, die die Feinde der Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgestellt haben“. Kanaani betonte, dass die Islamische Republik nicht gleichgültig bleiben könne gegenüber dem, was er „Israels Verschwörung gegen den Iran“ vom Boden der Republik Aserbaidschan aus nannte.

Seit dem Nagorno-Karabach-Konflikt 2020 haben sich die politischen Beziehungen zwischen Teheran und Baku deutlich eingetrübt, während Aserbaidschan seine militärischen Beziehungen zu Israel ausbaute. Nach einem Angriff auf die aserbaidschanische Botschaft in Teheran am 27. Januar, der zum Tod des Leiters des Sicherheitsdienstes der Botschaft und zur Verletzung zweier Wachleute führte, haben die Spannungen einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Anschlag soll jedoch laut der Teheraner Polizei nicht politisch motiviert gewesen sein.

Am 28. März wurde ein aserbaidschanischer Abgeordneter, der für seine scharfe Kritik am iranischen Staat bekannt ist, vor seinem Haus in Baku von einem Angreifer angeschossen. Er befindet sich in einem stabilen Zustand im Krankenhaus. Aserbaidschanische Abgeordnete machen den Iran für den Anschlag verantwortlich. Gleichzeitig hat das Verteidigungsministerium von Aserbaidschan die Behauptung eines Kommandeurs der iranischen Armee über den Einsatz von Mitgliedern der Gruppe Islamischer Staat (IS) durch Aserbaidschan als „verleumderisch“ bezeichnet. In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums Aserbaidschans hieß es: „Diese Behauptung ist völlig unbegründet und inakzeptabel. Insgesamt gibt es in Aserbaidschan kein ausländisches Element.“

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