Tochter ermordeter Oppositioneller verhört

Parastou Forouhar, die Tochter der ermordeten iranischen Oppositionellen Dariush und Parvaneh Forouhar, ist am Dienstag in Teheran mehrere Stunden lang verhört worden. Worum es bei der Befragung genau ging, wurde bislang nicht bekannt. Sie war zuletzt wegen ihrer kritischen Kunstwerke in die Kritik der islamischen Hardliner geraten.Forouhar sei mitgeteilt worden, dass sie zu einem zweiten Verhör einberufen werden würde, berichtete die Webseite der Menschenrechtsorganisation „International Campaign for Human Rights in Iran“ am Dienstag . Ein genauer Termin dafür sei ihr jedoch nicht mitgeteilt worden.

Die in Deutschland lebende iranische Künstlerin Parastou Forouhar fliegt jedes Jahr im November in den Iran, um ihrer ermordeten Eltern zu gedenken. In den vergangenen Jahren war die Trauerfeier allerdings regelmäßig verboten worden. Auch in diesem Jahr verhinderten Sicherheitskräften die 18. Gedenkfeier, die am Montag im Haus von Forouhars Eltern stattfinden sollte. Sicherheitsbeamte hatten die Straße gesperrt und Gästen fälschlicherweise mitgeteilt, die Feier finde am Friedhof statt, berichtete Forouhar der „International Campaign for Human Rights in Iran“.

Die prominenten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar waren am 21. November 1998 in ihrem Haus in Teheran ermordet worden. Die Auftraggeber der Morde aus Ministerien und Geheimdienst sind weitgehend bekannt, blieben jedoch bis heute unbehelligt. Nach der Tat hatte das iranische Informationsministerium mitgeteilt, die Morde seien von Mitarbeitern des Ministeriums, jedoch ohne offiziellen Auftrag in Eigenverantwortung verübt worden. (fh)

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