Iran fordert afghanische Flüchtlinge zur Rückkehr auf

Das iranische Innenministerium hat afghanische Migrant*innen aufgefordert, in ihre Heimat zurückzukehren und beim Wiederaufbau ihres Landes zu helfen. Die kurze Erklärung, die am Montag, den 8. April, veröffentlicht wurde, besagt ohne weitere Details, dass ausländische Staatsangehörige ohne Aufenthaltserlaubnis von den zuständigen Behörden in ihr Heimatland zurückgeschickt würden. „Es ist nicht möglich, weitere afghanische Migranten im Land aufzunehmen“, hieß es in der Erklärung.

Ehsan Heidari, der Leiter der Abteilung für ausländische Staatsangehörige und Migranten in der Provinzverwaltung von Teheran, hatte bereits am Freitag, den 5. April, Medien gegenüber erklärt, dass „das Schicksal illegaler Migrant*innen besiegelt“ sei. Wenn sie illegal einreisten, werde die Islamische Republik keine Wohlfahrtsdienste für sie bereitstellen, und sie müssten das Land verlassen. Heidari fügte hinzu, dass illegale Arbeiter und deren Arbeitgeber gemäß den Gesetzen strafrechtlich verfolgt würden.

Am 21. März hatte die iranische Polizei eine Aktion zur Sammlung und Rückführung illegaler Migrant*innen in Erholungsgebieten und Freizeitparks in der Provinz Teheran gestartet. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Berichte über Festnahmen und Abschiebungen ausländischer Staatsangehöriger, wobei offenbar die meisten dieser Personen afghanische Staatsbürger waren.

Radio Free Europe/Radio Liberty zitierte eine afghanische Journalistin in Teheran, die über die prekäre Lage afghanischer Migrant*innen im Iran berichtete: „Wenn sie zur Bäckerei gehen, bekommen sie kein Brot, die Aufenthaltsgenehmigungen einiger von ihnen wurden von der Polizei zerrissen, und Krankenhäuser verlangen von afghanischen Migrant*innen zwei- bis dreimal so viel Geld, obwohl sie keine Krankenversicherung haben dürfen.“

Afghanistan erlebt seit Jahrzehnten, insbesondere seit Beginn des Bürgerkriegs, eine Migration seiner Bürger*innen in andere Länder, einschließlich der Nachbarländer Iran und Pakistan. Diese Migranten stehen besonders im Iran jedoch vor erheblichen Einschränkungen in Bezug auf Aufenthalt, Bildung und Beschäftigung.

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