Rentner*innen demonstrieren für Rentenanpassung

Dutzende Rentner*innen haben sich am Montag vor dem Gebäude der Rentenversicherungskasse in Teheran versammelt und die Umsetzung der Rentenanpassungsmaßnahmen gefordert. Angeblich fehlen der Kasse die für die Durchführung notwendigen Mittel. Außerdem verlangten die Demonstrant*innen bessere Leistungen der Krankenkasse.

In Mai hatte die iranische Rentenversicherung eine Rentenanpassung für die Rentenempfänger*innen angekündigt, deren Renten unter 1,2 Millionen Tuman liegen. Demnach soll ihre Rente auf 1,6 Millionen Tuman, nach dem staatlichen Devisenkurs umgerechnet etwa 394 Euro, steigen. Davon würden 83 Prozent der Rentner*innen profitieren, so der Leiter der Rentenversicherungskasse, Miad Salehi. Derzeit beziehen etwa 1,4 Millionen Menschen im Iran staatliche Rente.

Kritiker sehen in der Rentenanpassung zwar eine gute Maßnahme. Sie werde aber angesichts der hohen Inflation nicht zu einer Verbesserung der Lebenssituation beitragen. Laut dem iranischen Arbeitsministerium braucht eine vierköpfige Familie mindestens 3,25 Millionen Tuman, nach dem staatlichen Devisenkurs umgerechnet etwa 800 Euro, um nicht unter die Armutsgrenze zu fallen. Die Inflationsrate im Iran lag in Mai bei 34,2 Prozent. Die Lebensmittelpreise haben sich im vergangenen Jahr um 82,6 Prozent erhöht. Aktuell lebt ein Drittel der iranischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze, ein Zehntel in absoluter Armut – Tendenz steigend.

(fh)