Große Kluft bei Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern

Laut einer neuen Studie sind von 24 Millionen Beschäftigten im Iran etwa 20 Millionen Männer und nur viereinhalb Millionen Frauen. Damit ist der Anteil der männlichen Arbeitskräfte fast fünf Mal so hoch wie der von Frauen.

Präsident Hassan Rouhani hatte vor zwei Jahren in einem Regierungsbeschluss mitgeteilt, bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit im Jahr 2021 eine Frauenquote von 30 Prozent auf den Führungsebenen von Ämtern und Behörden durchsetzen zu wollen.

In einem internationalen Ranking zur Gleichberechtigung von Frauen, das die Weltbank in diesem März veröffentlichte, landete der Iran auf Platz 184. Noch schlechter schnitten nur der Sudan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Die Weltbank untersucht seit zehn Jahren in fast allen Staaten der Welt die Rechtslage zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Ranking zeigt auch, dass Frauen auf dem iranischen Arbeitsmarkt starker Diskriminierung ausgesetzt sind.

Die iranische Studie, die unter Aufsicht des Arbeitsministeriums durchgeführt wurde, weist außerdem aus, dass gegenwärtig drei Millionen Arbeitslose im Iran registriert seien. 28,1 Prozent der Frauen, die einen akademischen Abschluss haben, sind demnach arbeitslos. Unter den Männern mit Hochschulabschluss sind es dagegen nur 12,9 Prozent.

Kritiker sagen, dass die offiziellen Arbeitslosenzahlen ungenau seien und die tatsächliche Anzahl bei etwa 10 Millionen liege.

(fh)