Inflation bei 54,6 Prozent – ein Drittel der Bevölkerung unter Armutsgrenze

Das Amt für Statistik des Iran hat die Inflationsrate im zweiten Monat des iranischen Kalenderjahres (21. April bis 21. Mai) mit einem Rekordwert von 54,6 Prozent angegeben. Laut dem Forschungszentrum des iranischen Parlaments liegt die tatsächliche Inflationsrate allerdings noch höher als in den offiziellen Berichten. Zwei Abgeordnete warnten vor dem raschen Anstieg der Lebensmittelpreise. Ein konservativer Abgeordneter forderte am 28. Mai eine geschlossene Sitzung mit dem Agrar- und dem Handelsminister. Ein dem Reformer-Lager nahestehender Abgeordneter warnte an demselben Tag: „Wenn die Inflation noch um 10 Prozent steigt, halten die Leute das nicht mehr aus.“

Dem Statistikamt zufolge sind die Preise für Lebensmittel um durchschnittlich 77,5 Prozent gestiegen. Außerdem hat die Inflationsrate der Lebensmittel eine höhere Rate verzeichnet: 77,5 Prozent. Laut diesem Bericht liegt die Inflation für Speiseöl bei 202,5 Prozent, für Lamm-, Rind- und Schaffleisch bei 124,4 Prozent und für Hähnchenfleisch bei 116,3 Prozent.

Laut einem Sachbericht des Forschungszentrums des Islamischen Parlaments, der am 26. Mai veröffentlicht wurde, sind in den vergangenen zehn Jahren etwa 11 Millionen weitere Iraner*innen unter die Armutsgrenze gerutscht. Damit befinde sich ein Drittel iranischer Bevölkerung unter der Armutsgrenze, so das Forschungszentrum des Parlaments. Innerhalb dieser Zeitspanne ist dem Bericht zufolge der Konsum von Lammfleisch um 40 Prozent, von Hühnerfleisch um 10 Prozent, von Reis um 28 Prozent und von Milch um 10 Prozent gesunken.

Unabhängige Forscher*innen schätzen die Zahl der Menschen im Iran, die unter der Armutsgrenze leben, auf bis zu 50 Prozent der Bevölkerung.

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