Gaskrise: Iran importiert wieder Gas aus Turkmenistan

Der Iran wird in Kürze ein Abkommen mit Turkmenistan über den Import von Erdgas aus diesem Land unterzeichnen. Das sagte der iranische Ölminister Javad Owji nach einem Treffen mit dem neu ernannten stellvertretenden Premierminister Turkmenistans, Batyr Amanov, am 30. Mai in Teheran. Damit nimmt Iran nach sieben Jahren den Gasimport aus dem nördlichen Nachbarland wieder auf. Owji zufolge sollen künftig täglich 10 Millionen Kubikmeter Erdgas aus Turkmenistan importiert werden.

Laut dem iranischen Ölministerium hatte Iran im Winter 2021 ein tägliches Defizit von 200 Millionen Kubikmetern Gas, im Winter 2022 waren es 250 Millionen Kubikmeter und im Winter 2022 350 Millionen Kubikmeter.

Im vergangenen Jahr hatte das Forschungszentrum des Islamischen Parlaments berichtet, dass sich das iranische Gasdefizit nicht nur auf alle Jahreszeiten erstrecken wird, sondern dass das Land bis 2040 mit einem durchschnittlichen täglichen Defizit von 512 Millionen Kubikmetern Gas konfrontiert sein wird, während es mit etwa 34 Billionen Kubikmetern Gasreserven an zweiter Stelle in der Welt steht.

2016 hatte Turkmenistan seine Gasexporte in den Iran eingestellt, weil die Islamische Republik mit der Bezahlung des Gases im Verzug war. Der Internationale Gerichtshof verurteilte die Regierung in Teheran nach einer Klage aus Aşgabat zur Zahlung einer Geldstrafe von zwei Milliarden Dollar. Diese Strafe bezahlte der Iran im vergangenen Jahr, um den Gasimport wieder aufnehmen zu können.

Dem Ölminister zufolge wurden mit der turkmenischen Seite auch Gespräche über die Erschließung von Öl- und Gasfeldern im Iran und die Bereitstellung von technischen und ingenieurtechnischen Dienstleistungen geführt.

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