Industrieminister: Iranische Autoproduktion in Land gleicht einem Spiel
Der iranische Minister für Industrie, Bergbau und Handel, Abbas Aliabadi, hat bei einer Sitzung an der Amir Kabir University die Aktivitäten von 36 Automobilherstellern im Iran mit einem „Auto-Spiel“ verglichen. Die Produktionsziele seien von keinem der Autohersteller bisher erreicht worden, erklärte Aliabadi. Der Minister äußerte zudem seine Besorgnis über den Import ausländischer Gebrauchtwagen: „Der Import dieser Fahrzeuge könnte zu einer Erhöhung der Verschuldungen führen”, sagte Aliabadi. “Die Zentralbank prüft die Angelegenheit.“
Der Minister betonte die Notwendigkeit einer ausreichenden Autoproduktion, damit die Menschen aus verschiedenen Modellen wählen könnten. Autoteilehersteller stünden nach einer Preiserhöhung einiger Produkte jedoch „vor so vielen Problemen, dass viele von ihnen bankrott sind. Das wird zu einer Verringerung der Produktionskapazität führen“, so Aliabadi.
Aktuellen Statistiken zufolge hat sich der Iran mit Produktion von 925.000 Fahrzeugen im Jahr 2021 auf Platz 16 der weltweiten PKW-Produktion positioniert. Gleichzeitig haben sich jedoch Unzufriedenheit und Proteste aufseiten der Verbraucher*innen aufgrund von nicht standardmäßigen und unsicheren Fahrzeuge aus iranischer Produktion zu einer Herausforderung entwickelt.
Bereits im Juni 2022 hatte der Leiter der iranischen Verkehrspolizei erklärt, dass „unsichere Fahrzeuge nicht mehr zugelassen” würden: „Selbst wenn die Produktion dieser unsicheren Fahrzeuge sofort gestoppt wird, werden wir noch 20 bis 30 Jahre damit zu tun haben.“
Sein Stellvertreter Teimur Hosseini hatte bereits im März 2022 erklärt: „Wenn wir die Qualität der inländischen Autos mit der Welttechnologie vergleichen, sehen wir, dass der Abstand zwischen ihnen astronomisch groß ist. Aber anstatt sich zu entschuldigen, behaupten die inländischen Autohersteller immer, die besten zu sein.“ Hosseini betonte: „Die Welt-Autoindustrie geht in Richtung intelligenter und selbstfahrender Autos, während in der iranischen Autoindustrie noch ABS und Airbags als Einrichtungen betrachtet werden. Toyota, Benz und andere weltbekannte Hersteller müssen um den Verkauf ihrer Fahrzeuge bitten, aber iranische Autohersteller verkaufen ihre Fahrzeuge mit ‘Bedingungen’ im Voraus.“ Die Folge der Belohnungen, die iranischen Autoherstellern im Laufe der Jahre in Form von Monopolen und Subventionen gegeben worden seien, bedeuteten „Verschwendung von Milliarden, Steigerung von Autounfällen, Erhöhung der Zahl der Todesopfer und Auferlegung von enormen Kosten für das Land“, sagte Hosseini damals.
Am 21. November 2023 berichtete Hassan Momeni, der Leiter der Verkehrspolizei, von einem Anstieg der Verkehrsunfälle in den vergangenen Jahren. Im Jahr 1401 (März 2022 und März 2023) seien mehr als 20.000 Menschen im iranischen Autoverkehr tödlich verunglückt.
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