Nach 50 Jahren: Sprachforscher eingebürgert

Der renommierte afghanische Schriftsteller, Dichter und Sprachforscher Najib Mayel Herawi hat am Sonntag nach 50 Jahren Aufenthalt im Iran die iranische Staatsbürgerschaft bekommen.

Herawi habe den Eid und den Einbürgerungstest abgelegt und werde in den kommenden Monaten seine Ausweispapiere bekommen, teilte der Direktor der Ausländerbehörde der Provinz Khorasan Razawi, Mohammad Taghi Hashemi, am Montag mit. Damit würden sich auch Probleme bezüglich Herawis Rente und seiner Wohnung klären.

Der gebürtige Afghane lebt in der nordostiranischen Provinz Khorasan Razawi an der afghanischen Grenze. 1970 begann er an der Universität der Stadt Mashhad Persische Sprache und Literatur zu studieren und spezialisierte sich später auf alte Manuskripte. Herawi erforschte unter anderem jahrelang bei der Islamic Research Foundation of Astane Quds Razavi in Mashhad alte Schriften und Manuskripte.

2017 wurde er dafür mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. Im Februar 2015 übergab ihm Präsident Hassan Rouhani den Preis „Buch des Jahres der Islamischen Republik Iran“ für lebenslanges Studieren und Erforschen islamischer Manuskripte.

Mitte Juni hatte der persischsprachige Sender BBC Persian mit Sitz in London berichtet, Herawis Sohns Shahab Mayeli Herawi habe sich aus Protest gegen „Diskriminierung seines Vaters“ vor der Ausländerbehörde in Mashhad in Brand gesetzt.

Die Diskriminierung seines Vaters durch die iranische Regierung sowie die Verweigerung der Staatsbürgerschaft sollen die Gründe gewesen sein, zitierte BBC Persian Shahab Mayeli Herawi in einem exklusiven Interview. Er war 25 Tage lang stationär behandelt worden, nachdem er 58-prozentige Verbrennung erlitten hatte.

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