Gedenkfeier erneut verboten

Wieder wurde die Gedenkfeier, die die in Deutschland lebende iranische Künstlerin Parastou Forouhar jährlich zum Todestag ihrer Eltern in Teheran durchzuführen versucht, durch Sicherheitsbeamte verhindert. Das meldete das persischsprachige Nachrichtenportal Kalameh am Sonntag. Forouhar hatte mit einer Anzeige in der iranischen Zeitung Etelaat die Gedenkfeier zum 16. Todestag der ermordeten Oppositionspolitiker angekündigt und Interessierte zur Teilnahme ins frühere Haus ihrer Eltern eingeladen. Kurz vor der Feier am Samstagnachmittag wurde die Straße jedoch von den Sicherheitskräften gesperrt. Dabei sollen diese gegen die Frauenrechtlerin Narges Mohammadi sowie gegen Gouhar Eshghi, die Mutter des an Folter gestorbenen Bloggers Sattar Beheshti, die die Gedenkfeier besuchen wollten, gewaltsam vorgegangen sein. „Nur einigen Menschen, die sich bereits vor der angegebenen Uhrzeit auf den Weg gemacht hatten, gelang es, ins Haus zu kommen“, so Forouhar.

Die prominenten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar waren am 21. November 1998 in ihrem Haus in Teheran durch mehrere Messerstiche ermordet worden. Die Auftraggeber des Mordes aus Ministerien und Geheimdienst sind weitgehend bekannt, blieben jedoch bis heute unbehelligt. Nach der Tat hatte das iranische Informationsministerium bekannt gegeben, die Tat sei von Mitarbeitern des Ministeriums, jedoch ohne offiziellen Auftrag in Eigenverantwortung verübt worden. Jedes Jahr im November fliegt die Künstlerin Parastou Forouhar in den Iran, um ihrer ermordeten Eltern zu gedenken.

(fh)