Frauen müssen draussen bleiben

Frauen bleibt der Zutritt zu den Spielen derVolleyball-Weltliga im Teheraner Azadi-Stadion verboten. Das teilte die iranische Volleyball-Föderation Nachrichtenagenturen zufolge am Mittwoch mit. Damit hat sich die Föderation gegen die iranische Vizepräsidentin für Frauenangelegenheiten, Shahindokht Molawardi, durchgesetzt. Sie hatte angekündigt, dass in diesem Jahr „eine geringe Anzahl weiblicher Zuschauerinnen“ das Spiel in Teheran sehen dürfe. Gestern hatten sich Befürworter des Stadion-Verbots vor dem Stadion versammelt. Vergangene Woche hatten Anhänger der ultrakonservativen Organisation Ansare Hizbullah und die Ayatollah-Erevani-Hochschule für Theologie die iranische Bevölkerung dazu aufgefordert, vor dem Azadi-Stadion gegen den Zutritt von Frauen in die Sportstätte zu protestieren.

Gleichzeitig meldeten gestern die persischsprachigen BBC-Nachrichten, die internationale Volleyball-Föderation beobachte die Maßnahmen im Iran mit Sorge. Es bestehe sogar Gefahr, dass die Volleyball-Weltligaspiele nächstes Jahr im Iran abgesagt würden. Iran steht in diesem Jahr mit insgesamt sieben Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe B, zu der auch die USA, Polen und Russland gehören. Am Freitag wird das US-amerikanische Team gegen seinen iranischen Kontrahenten antreten. Insgesamt werden sechs Spiele in Teheran stattfinden.

Die Diskussion um den Zutritt der Frauen spitzte sich zu, als im vergangenen Jahr die Machthaber Frauen den Zutritt zu den Spielen der Volleyball-Weltliga untersagten. Damit verschärften sie die Einschränkungen für weibliche Sport-Fans, denn seit der islamischen Revolution im Iran vor 36 Jahren sind auch die Fußballstadien für Frauen verschlossen. Bei Protesten gegen das Verbot waren 2014 mehrere iranische  FrauenrechtsaktivistInnen verhaftet worden.

(fh)