Iranische Regierung startet Online-Heiratsbörse
Erstmalig ist im Iran eine nationale Online-Heiratsvermittlungsbörse an den Start gegangen. Die Webseite mit dem Namen „Hamsan Gozini“, auf Deutsch „Suche nach Gleichgesinnten“, wurde iranischen Nachrichtenagenturen zufolge am Dienstag eröffnet. Laut Mahmoud Golzari, Mitarbeiter des iranischen Jugend- und Sportministeriums, sollen sich Singles dort aber nicht direkt anmelden, sondern von „gesellschaftlichen angesehenen Personen wie Geistlichen, Ärzten und Universitätsprofessoren“ empfohlen werden. Falls es zu ernsthaftem Interesse kommt, werden die Heiratswilligen zu einem psychologischen Test aufgefordert. Falle der positiv aus, dürften sich die KandidatInnen im realen Leben „am besten im Beisein der Familien“ treffen, so Golzari.
Die Idee wurde vom Kulturzentrum Tebyan in der iranischen Stadt Ghom entwickelt. Während einer einjährigen Probezeit sollen 130 Vermittler bereits 3.000 junge Menschen verheiratet haben. Die Verantwortlichen versprechen sich durch das Projekt jährlich etwa 100.000 Eheschließungen mehr im Iran.
Offiziellen Angaben zufolge sind mehr als elf Millionen IranerInnen Singles. Die nationale Heiratsbörse solle junge Menschen dazu bewegen, sich zu verheiraten, so Ministeriumsmitarbeiter Golzari. Außerdem will der Staat die derzeit über 300 Partnervermittlungsbörsen im iranischen Internet bekämpfen. Die meisten davon seien illegal, da sie nicht „islamischen Werten“ entsprächen, so die Verantwortlichen.
(fh)