Frankreichs Präsident lädt Rouhani ein
Die Reiseserie hochrangiger europäischer PolitikerInnen in den Iran setzt sich fort. Nach Sigmar Gabriel und Federica Mogherini ist nun auch der französische Außenminister Laurent Fabius nach Teheran gereist. Dabei überreichte er dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani eine Einladung seines Chefs.Der Frankreichbesuch des iranischen Präsidenten solle im November stattfinden, so der französische Außenminister. Fabius hatte am Mittwoch vor dem Zusammentreffen mit Hassan Rouhani ein langes Gespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammad Javad Sarif geführt. In einer anschließenden gemeinsamen Pressekonferenz sprach er dem Atomabkommen mit dem Iran eine wichtige Bedeutung für die gesamte Region zu. Fabius wies auf die besondere Rolle des Iran in der Region hin und betonte, der Iran sei ein stabiles und einflussreiches Land. Deshalb sei das Abkommen mit der Islamischen Republik eine wichtige Entscheidung für die Schaffung von Frieden und Stabilität in der Region.
Frankreichs Außenminister äußerte den Wunsch, sein Land möge beim Wiederaufbau der iranischen Industrie eine Rolle spielen. Es gebe zahlreiche Gebiete für die Zusammenarbeit beider Staaten, etwa die Erdöl- und die Autoindustrie, die Luftfahrt, Landwirtschaft, Umweltschutz, Tourismus und Bekämpfung des Terrorismus.
Mehrere Tage vor der Ankunft Fabius‘ in Teheran hatten konservative Medien die Reise kritisiert. Sie werfen Frankreich eine feindliche Haltung gegenüber der Islamischen Republik bei den Atomverhandlungen vor. Am Mittwoch versammelten sich mehrere Dutzend Anhänger der Konservativen vor dem Teheraner Flughafen und protestierten gegen den Besuch des französischen Außenministers.
Am Dienstag war die Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, nach Teheran gereist. Sie war bei ihrem eintägigen Besuch mit hochrangigen iranischen Politikern zusammengetroffen. Der iranische Präsident forderte nach seiner Unterredung mit Mogherini alle Seiten auf, nicht auf der Vergangenheit zu beharren, sondern den Blick nach vorn zu richten. Der Iran und Europa könnten in eine gute Partnerschaft eintreten, so Rouhani. Er betonte „den gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus in der Region“. Auch Mogherini wies auf die wichtige Rolle der Islamischen Republik bei der Bekämpfung des Islamischen Staats (IS) hin.
(fp)