Erstes Lebenszeichen seit über einem Monat
Mussawis Töchter berichten, sie hätten letzte Woche ihre Eltern für kurze Zeit in einer stark bewachten Wohnung besuchen können. Geheimdienstmitarbeiter seien während der gesamten Zeit zugegen gewesen, und die Kommunikation sei eingeschränkt und „unnatürlich“ verlaufen. Politische Gespräche seien unterbunden worden. Man habe ihnen untersagt, öffentlich über diesen Besuch zu sprechen. Der Raum sei mit Blumen und Obst besonders geschmückt gewesen, so dass der Eindruck entstand, als wolle der Geheimdienst den Besuch für Propagandazwecke nutzen. Mussawi habe sich sehr besorgt über die Beschlagnahmung seiner Unterlagen gezeigt, darunter auch Geheimakten aus seiner Zeit als Premierminister.
Der offene Brief ist auf der Mussawi nahe stehenden Webseite Kaleme erschienen. Kaleme war unter Kritik geraten, als sie ihre Nachricht über die Verlegung der Mussawis ins Heshmatye-Gefängnis zu spät dementierte. Der Verdacht, die Seite wurde vom Geheimdienst übernommen, entkräftete Mussawis enger Berater in Paris, Ardeshir Amirarjmand.
Der genaue Aufenthaltsort der Oppositionsführer bleibt aber weiterhin ungeklärt.