Cyber-Angriff legt iranische Tankstellen lahm
An den meisten Tankstellen im Iran konnte am Montag, den 18. Dezember, weder Benzin noch Diesel ge- und verkauft werden. Der iranische Erdöl-Minister Javad Oji erklärte, dass die Störung durch einen Cyber-Angriff erfolgt sei. Am Montagvormittag übernahm die Hackergruppe „Reißende Sperlinge“ die Verantwortung für den Angriff. Auch die israelische Zeitung Jerusalem Post nannte die Hackergruppe „Reißende Sperlinge“ als Verantwortliche für die Cyber-Attacke. Die iranische Behörde für Zivilverteidigung führt derzeit Untersuchungen durch.
Oji sagte im staatlichen Fernsehen, dass etwa 70 Prozent der Tankstellen im Iran beeinträchtigt seien und es die „Möglichkeit einer ausländischen Einmischung“ gebe.
Seit den frühen Morgenstunden hatten die Tankstellen im ganzen Iran, insbesondere in der Hauptstadt, mit Störungen zu kämpfen.
Reza Navaz, der Sprecher der „Iran Fuel Stations Association“, sagte am Montagmorgen, es handle sich um „eine Störung in der landesweiten Benzinversorgung und ein technisches Problem“. Das nationale Unternehmen für die Verteilung von Erdölprodukten teilte in einer offiziellen Erklärung mit: „Die technische Störung an einigen Tankstellen des Landes ist auf eine Verschwörung von Gegnern zurückzuführen, die das Wohlergehen und den Komfort der Menschen zu beeinträchtigen suchen.“
Die iranische Regierung hat die Bevölkerung aufgefordert, keine Tankstellen aufzusuchen, es sei denn, es sei unbedingt erforderlich.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Hackergruppe „Reißende Sperlinge“ die Verantwortung für einen Cyber-Angriff im Iran übernommen hat. Auf ihrem X-Account (ehemals Twitter) schrieb die Gruppe am Montagmorgen: „Ein weiteres Mal haben wir das nationale System der Treibstoff-Verteilung des islamischen Regimes einem Cyber-Angriff ausgesetzt.“ Die Gruppe schrieb weiter: „Wir haben zuvor gewarnt, dass wir auf die bösartigen Provokationen in der Region reagieren werden.“ Sie hätten nicht alle Tankstellen außer Betrieb genommen, um sicherzustellen, „dass die essentiellen Dienstleistungen nicht unterbrochen werden.“
Schon im Oktober 2021, dem zweiten Jahrestag der landesweiten Proteste gegen die plötzliche Verteuerung der Benzinpreise im Iran, war das Zahlungssystem der Tankstellen im Iran gehackt worden, was zu langen Warteschlangen geführt hatte. Dafür hatte dieselbe Gruppe die Verantwortung übernommen. Gleichzeitig mit diesem Angriff erschien 2021 auf den digitalen Werbetafeln in den Straßen von Teheran und anderen Städten die Botschaft: „Khamenei, wo ist unser Benzin?“ Damals erklärten die iranischen Behörden, dass ein Cyber-Angriff stattgefunden habe, an dem die USA und Israel beteiligt gewesen seien.
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