Benzin verteuert und rationiert
Die iranische Regierung hat am Donnerstag die Rationierung und Verteuerung von Benzin angekündigt. Daraus resultierende staatliche Mehreinnahmen sollen als Finanzhilfe an Bedürftige ausgezahlt werden. 60 Millionen Menschen – knapp drei Viertel der iranischen Bevölkerung – seien mittlerweile auf staatliche Unterstützung angewiesen, erklärte der iranische Regierungssprecher.
Laut der Nationalen Ölraffinerie- und Vertriebsgesellschaft gelten die neuen Regelungen ab dem heutigen Freitag. Demnach dürfen Eigentümer*innen von PKW monatlich 60 Liter Benzin für 1.500 Toman (knapp 12 Cent) pro Liter kaufen. Wer mehr verbraucht, bezahlt dafür 3.000 Toman pro Liter. Bisher lag der Preis für einen Liter Benzin bei 1.000 Toman.
Für Taxen, Krankenwagen und Kleintransporter ist die monatliche Ration größer.
Die Einnahmen aus der Preiserhöhung sollen 18 Millionen Familien (mehr als 60 Millionen Menschen) zugute kommen, erklärte der Leiter der Regierungsorganisation für Planung und Budgetierung, Mohammad Bagher Nobakht, am späten Donnerstagabend. Am Mittwoch hatte der iranische Regierungssprecher Ali Rabiee bei einer Pressekonferenz gesagt, dass mehr als 60 Millionen Iraner*innen auf staatliche Hilfe angewiesen seien.
Durch die Rationierung und Verteuerung könne man den hohen Treibstoffverbrauch und den Benzinschmuggel eindämmen, meint die iranische Regierung. Kritiker glauben, der erhöhte Benzinpreis treibe Transportkosten nach oben und trage zur mehr Inflation bei.
Eine Benzinrationierung gab es zuletzt 2007 unter dem damaligen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Auslöser waren internationale Sanktionen gegen den Iran.