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Appell an UN für Erhalt des Khavaran-Friedhofs

Hunderte Angehörige von Opfern der Islamischen Republik Iran haben die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, in einer Petition darum gebeten, die „Zerstörung und Veränderung“ des Teheraner Khavaran-Friedhofs zu verhindern. Sie fordern auch, dass „der Schikane und Bedrohung“ gegen die Opferfamilien ein Ende gesetzt wird. Eine Kopie des Schreibens wurde an Javaid Rehman, den UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, geschickt.

Anfang Juni in sozialen Netzwerken veröffentlichte Bilder und Videos zeigen Veränderungen auf dem Friedhof, die unter Aufsicht von Sicherheitsbeamten vorgenommen worden sein sollen. Neben der Veränderung des Zugangswegs wurden dort Überwachungskameras und Betonwände installiert. Khavaran ist einer der Friedhöfe, auf denen Opfer der politischen Hinrichtungen der 1980er Jahre im Iran, darunter der Massenhinrichtungen des Sommers 1988, in Einzel- und Massengräbern beigesetzt wurden. Der Ort spielt für die Erinnerung eine wichtige symbolische Rolle. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Islamische Republik versucht, dieser Symbolkraft entgegenzuwirken und die Erinnerungen verblassen zu lassen. Immer wieder wurden Angehörige daran gehindert, vor Ort ihrer Toten zu gedenken.

Ein angrenzendes Grundstück wurde der religiösen Minderheit der Baha’i zur Beisetzung ihrer Toten zugewiesen, weil sie nicht auf muslimischen Friedhöfen beerdigt werden dürfen.

Mit den jüngsten Veränderungen versuche die Islamische Republik, Familien der Opfer und die Baha’i-Gemeinde zu überwachen und zu kontrollieren, heißt es in der Petition an Bachelet.

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