Angeblicher „Mossad-Spion“ hingerichtet – „erzwungene Geständnisse“
Iran hat einen 34-jährigen Mann hingerichtet, dem Spionage für den israelischen Geheimdienst Mossad vorgeworfen wurde. Dies berichtete die Nachrichtenagentur der iranischen Justiz, Mizan, am 30. April. Demnach wurde der Mann, der als Mohsen
Langarneshin identifiziert worden sei, nach dem islamischen Strafgesetzbuch wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Langarneshin soll laut Mizan an der Ermordung eines Offiziers der Revolutionsgarden im Jahr 2022 beteiligt gewesen sein und zudem einen Anschlag auf ein Zentrum des Verteidigungsministeriums in Isfahan geplant haben.
Der Fall steht im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hassan Sayyad Khodaei, einen hochrangigen Offizier der Revolutionsgarde, der nach offiziellen Angaben am 22. Mai 2022 in Teheran vor seinem Wohnhaus mit fünf Schüssen von zwei Motorradfahrern getötet worden war. Die New York Times hatte damals unter Berufung auf einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter berichtet, dass der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hinter dem Mord gestanden habe – als Warnung an Iran, eine verdeckte Einheit namens Einheit 840 aufzulösen. Diese soll laut israelischen Angaben weltweit an der Entführung und Ermordung von Ausländern, insbesondere Israelis, beteiligt gewesen sein.
Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Hinrichtung scharf. Die iranische Menschenrechtsorganisation HRANA berichtete bereits am 29. April, Langarneshin sei in Haft massiv unter Druck gesetzt worden, um ein erzwungenes Geständnis abzulegen. Auch die Organisation Iran Human Rights (IHRNGO) erklärte auf der Plattform X, das Todesurteil beruhe auf Geständnissen, die unter Folter erzwungen worden seien.
#ExecutionAlert: Political prisoner #MohsenLangarneshin who was sentenced to death based on his torture-tainted confessions, is scheduled to be hanged in Ghezelhesar Prison within hours. His last family visit took place earlier tonight and his parents are currently outside the… pic.twitter.com/T3C11kgtmN
— Iran Human Rights (IHRNGO) (@IHRights) April 29, 2025
Foto: Social Media