Altkanzler Schröder auf Iran-Reise

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich am Dienstag in Teheran mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani getroffen, berichten Nachrichtenagenturen. „Wir sehen keine Hürden bei der Ausweitung der bilateralen Beziehungen“, sagte Rouhani nach dem Gespräch. Beide Länder hätten Potenzial für Kooperationen „in diversen Bereichen“. Rouhani verwies dabei vor allem auf die Autoindustrie, den Fernbahnverkehr, den Tourismus und die kulturelle Ebene. Angesichts der aktuellen Situation in Syrien und dem Irak sei vor allem Zusammenarbeit zur Lösung der regionalen Krisen, besonders im Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat, dringend notwendig.

Schröder ist gemeinsam mit Unternehmensvertretern am Montag zu Wirtschaftsgesprächen in den Iran gereist. Deutschland war früher wichtigster Exporteur in den Iran. Allerdings ließen die internationalen Sanktionen den Handel drastisch einbrechen. Nun schätzt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), dass die deutschen Exporte in den Iran nach dem Atomabkommen und der Aufhebung der internationalen Sanktionen innerhalb der kommenden vier Jahre von 2,4 Milliarden Euro 2014 auf zehn Milliarden Euro steigen werden. Laut iranischen Medien hat sich Schröder auf seiner Iran-Reise auch mit dem iranischen Ex-Präsidenten Ayatollah Akbar Hashemi Rafsanjani, Außenminister Mohammad Javad Zarif, Ölminister Bijan Zanganeh und Verkehrsminister Abbas Ahmad Akhoundi getroffen.

Die Schröder-Reise war ursprünglich für Anfang November geplant, wurde aber wegen des Todes von Altkanzler Helmut Schmidt verschoben. Schröder war zuletzt 2009 im Iran. Damals war er von seinem aus dem Iran stammenden alten Bekannten, Professor Madjid Samii, der seit Jahren als Neurochirurg in Deutschland arbeitet, eingeladen worden.

(fh)