Aktivist nach Bericht über Bettwanzen im Evin-Gefängnis zu Haft verurteilt

Der iranische Menschenrechtsaktivist Mehdi Mahmoudian ist von einem Revolutionsgericht in Teheran zu weiteren acht Monaten Haft verurteilt worden, nachdem er öffentlich Kritik an den schlechten Hygienebedingungen im Evin-Gefängnis geübt hatte. Insbesondere ging es dabei um den Befall durch Bettwanzen, der zuvor von offiziellen Stellen abgestritten worden war.

Mahmoudian hatte in einem Tweet offizielle Berichte der Justiz als „Lügen“ bezeichnet, in denen diese behauptet hatte, dass das Problem mit Bettwanzen im Gefängnis vollständig beseitigt worden sei. Mahmoudian und andere politische Gefangene und ehemalige Gefangene hatten zuvor bereits mehrfach über die schlechten hygienischen Zustände und die damit verbundenen psychischen Belastungen der Inhaftierten berichtet.

Laut Mahmoudians Angaben auf der Plattform X (ehemals Twitter) wurde das Urteil durch den Richter Iman Afshari in seiner Abwesenheit gefällt. Er habe bewusst auf die Teilnahme an den Gerichtsverhandlungen verzichtet, da er das Verfahren für ungerecht halte. Neben der Haftstrafe wurde Mahmoudian zu zwei Jahren Verbot der Parteizugehörigkeit, zwei Jahren Verbot der Nutzung von Smartphones sowie zwei Jahren Ausreiseverbot verurteilt. 

Bereits im Mai 2024 hatte der politische Gefangene Zia Nabavi über die schlechten hygienischen Zustände im Evin-Gefängnis berichtet und auf die Probleme durch die Bettwanzen aufmerksam gemacht. Auch er wurde wegen dieser Aussagen angeklagt.

Foto: Courtesy

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