Abgeordnete fordern Details über Spionage-Vorwurf gegen US-Reporter

Elf Abgeordnete des iranischen Parlaments haben am Montag Justizminister Mostafa Pourmohammadi aufgefordert, mehr Details über die Spionage-Vorwürfe gegen den im Iran inhaftierten „Washington Post“-Reporter Jason Rezaian vorzulegen. Das meldete die iranische Nachrichtenagentur MEHR.

Am Sonntag hatte der Sprecher der parlamentarischen Kommission für nationale Sicherheit und Außenbeziehungen, Nouzar Shafie, bekannt gegeben, Rezaian sei in einen Plan der USA zum Sturz der iranischen Regierung verwickelt. „Es gibt einige Mitglieder des US-amerikanischen Senats, die glauben, man könne den iranischen Staat stürzen, wenn die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sich wieder auf den Stand wie vor der islamischen Revolution verbessern würden“, so Shafie. Er berief sich dabei auf Informationen der Sicherheitsorgane der iranischen Revolutionsgarde.

Rezaian und seine Frau Yeganeh Salehi waren im Juli 2014 in ihrem Haus in Teheran festgenommen worden. Beide besitzen sowohl die US-amerikanische wie auch die iranische Staatsbürgerschaft. Der 40-Jährige lebt seit 2012 im Iran und schreibt für die „Washington Post“. Salehi arbeitet als Korrespondentin für die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Zeitung „The Nation“. Sie wurde im Oktober 2014 gegen Kaution freigelassen.

Die letzte Verhandlung gegen Rezaian fand im August in Teheran unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Für die Anschuldigungen gegen ihren Mandanten gebe es keine „gesicherten Beweise“, so Rezaians Anwältin Leila Ehsan.

(fh)